Beschreibung der Seminare

Seminar: Grundlagen der Behandlung von Psychotraumastörungen

Es werden die Modelle der Stressphysiologie und Neurobiologie mit den Besonderheiten des Traumagedächtnisses und der traumaspezifischen Dissoziation erläutert, die Definition von Psychotrauma daraus  abgeleitet. Es werden die Diagnosekriterien der verschiedenen Traumafolgestörungen nach dem ICD 10/DSM IV und die im ICD 11 geplanten Veränderungen dargestellt. Es wird ein kurzer Schwenk in die Epidemiologie und Psychotraumatherapieforschung gerichtet. Die Vermittlung der spezifischen Symptome, der Psychoedukation, die traumaspezifische Befunderhebung, Testdiagnostik, Verhaltensanalyse und Therapieplanung erfolgen anhand von Fallbeispielen.

In Kleingruppen wird an vorgelegter Kasuistik die Diagnosestellung eingeübt und die traumaspezifische Anamnese und Befunderhebung anhand eines eigenen belastenden Ereignis in Form von Selbsterfahrung als KlientIn und TherapeutIn praktisch erprobt.

Es wird das mehrphasige Behandlungskonzept von Psychotraumastörungen erklärt und ein Überblick gegeben über die gängigen evidenzbasierten traumaspezifischen Behandlungsmethoden, z.T. mit Videobeispielen, und last not least die Pharmakotherapie kurz skizziert.

Ziel des Seminars ist, die TeilnehmerInnen zu befähigen, traumaspezifische Anamnese und Befunderhebung durchzuführen, die sich von der üblichen unterscheidet, sichere Differentialdiagnose von Traumafolgestörungen und deren Komorbiditäten zu stellen, Verhaltensanalyse und traumaspezifischen Behandlungsplan aufzustellen.

Es wird ein umfangreiches Seminarskript zur Verfügung gestellt mit traumaspezifischem Testmaterial und mit Arbeitsblätter für die traumaspezifische Anamnese.

Seminar: Psychotraumaspezifische Techniken zur Ressourcenaktivierung und zur Förderung der Affektregulation

Grundvoraussetzung für jede Bearbeitung von traumatischen Erinnerungen ist die hinreichende physiologische und emotionale Stabilisierung, die Resilienzstärkung seitens der PatientInnen und die Psychohygiene seitens der TherapeutInnen. Resilienz gilt als psychische Widerstandskraft des Menschen im Umgang mit Krisen und Belastungen. Daher geht es in diesem Modul darum, wie PatientInnen lernen können, mit sich selbst in krisenhaften Zuständen umzugehen, sich zu beruhigen und ihre überflutenden Affekte zu regulieren sowie Distanz zu ihnen herzustellen und psychische Ressourcen zu aktivieren. Hierzu werden kognitiv-verhaltenstherapeutische, imaginative und hypnotherapeutische Techniken vorgestellt und in Kleingruppen anhand von Übungsskripten eingeübt. Die Arbeit mit dem inneren Kind, die Installation innerer Helfer, sowie Ressourcenaufbau und deren Verankerung werden vermittelt und erprobt.

Darüberhinaus lernen die TherapeutInnen den kompetenten Umgang mit dissoziativen Zuständen der PatientInnen, die während der therapeutischen Arbeit auftreten können, wie auch Strategien zur eigenen Selbstfürsorge, um sich vor sekundärer Traumatisierung und Burnout zu schützen.

Die praktischen Übungen, die Selbsterfahrung als PatientIn und als TherapeutIn ermöglichen, nehmen die Hauptzeit des Seminars ein.

Die TeilnehmerInnen erhalten ein Handout mit mehr als 40 ausgearbeiteten Übungstexten.

Seminar : Traumaadaptierte kognitiv-verhaltenstherapeutische konfrontative Bearbeitung traumatischer Erinnerungen

In diesem Modul geht es um die Arbeit an und mit traumatischen Erinnerungen sowohl bei Typ I als auch bei Typ II Traumatisierung. Es wird ein Überblick über die verschiedenen evidenzbasierten konfrontativen Bearbeitungsmethoden gegeben. Die traumaspezifische Behandlungsplanung auf den drei Zeitebenen mit den verschiedenen Floatback-Techniken wird dargestellt und in Kleingruppen erprobt.

Als Trauma-Bearbeitungsmethoden werden vermittelt: Prolongierte Exposition (videounterstützt), Kognitiv behaviorale Traumaexposition in sensu und in imago mit gleichzeitiger Einbettung sokratischer Fragetechniken zur Veränderung der dysfunktionalen traumabezogenen Kognitionen, Screentechnik und Alptraumbearbeitung. Anhand von videounterstützter Falldarstellung wird die IRRT nach Smucker und in Kleingruppen als Selbsterfahrung vorgestellt und eingeübt.

Die Teilnehmer/innen bearbeiten dabei eigene belastende Erinnerungen aus ihrem persönlichen Lebensalltag, sodass authentische Erfahrung als Klient/in und Therapeut/in mit der kognitiv behavioralen Traumaexposition in sensu oder mit der IRRT ermöglicht wird. Ziel ist, die Teilnehmer/innen zu befähigen, die evidenzbasierten trauma-adaptierten kognitiv behavioralen Konfrontationsmethoden und die prolongierte Exposition unmittelbar in die therapeutische Arbeit mit traumatisierten Patienten/innen einzusetzen.

Darüberhinaus werden Wege zur Traumasynthese skizziert: Metaphern und Rituale für das Betrauern, für die Wut und den Abschied von Verlorenem oder nie Gehabtem, für Verständnis und Trost für das verletzte „innere Kind“.

Es wird ein Seminarskript inklusive der manualisierten Protokolle zur Verfügung gestellt.

Seminar: Image Rescripting und Reprocessing Therapy (IRRT) von Mervin Smucker

Das Imaginative Rescripting (IR) hat eine lange Tradition als imaginative therapeutische Technik zur Behandlung verschiedener psychischer Krankheitsbilder. Als emotionsaktivierende Technik wird sie auch in der Schematherapie angewandt. Mervin Schmucker entwickelte um 1990 als Mitarbeiter von Aaron Beck und Jeffrey Young die Imagery Rescripting und Reprocessing Therapy (IRRT) als schonende Trauma-Konfrontationsmethode sowohl zur Behandlung von Typ 1 als auch von Typ 2 Traumatisierung, insbesondere bei Opfern kindlicher Misshandlungen.

Bei der IRRT wird ein mentales Bild von einer belastenden Erinnerung gemacht, das mit imaginativen Mitteln so transformiert wird, das die Erinnerung einen positiven Ausgang findet und so eine emotionale Bewältigung erfolgen kann mit Veränderung der traumabezogenen dysfunktionalen kognitiven Schemata. Randomisierte Kontrollstudien sichern die Effizienz der IRRT. Schmucker entwickelte im Laufe der Jahre ein Therapiemanual zur Behandlung von non komplexer und komplexer PTBS. Inzwischen besteht über die PTBS hinaus ein erweitertes Indikationsspektrum psychischer Krankheitsbilder für den Einsatz der IRRT.

Im Seminar wird anhand videounterstützter Falldarstellung die Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT) von Schmucker demonstriert. In Kleingruppen wird die Durchführung der IRRT anhand von manualisierten Protokollen unter Supervision der Referentin praktisch trainiert.

Die Teilnehmer/innen bearbeiten dabei eigene belastende Erinnerungen aus ihrem persönlichen Lebensalltag, sodass authentische Erfahrung als Klient/in und Therapeut/in mit der IRRT ermöglicht wird. Ziel ist, die Teilnehmer/innen zu befähigen, die IRRT unmittelbar in die therapeutische Arbeit mit traumatisierten Patienten/innen einzusetzen.

Es wird ein Seminarskript inklusive der manualisierten Protokolle zur Verfügung gestellt.

Seminar: EMDR Schnupperkurs

Eye Movement Desensitization and Reprocessing Psychotherapie (EMDR) hat sich bei der Behandlung der PTBS und anderer Störungsbilder, die durch belastende Erlebnisse mitverursacht sind, bewährt.

Das Seminar soll die Entscheidung erleichtern, die Methode des EMDR zu erlernen. Es ermöglicht also ein Kennenlernen, befähigt aber nicht, EMDR zu praktizieren! Dies ist erst nach dem Absolvieren der Ausbildung am EMDR-Institut Deutschland mit den begleitenden EMDR-Supervisionen möglich.

Der Kurs beinhaltet eine Einführung in die Theorie des EMDR, das Modell des Adaptiven Informations- Verarbeitungssystems (AIP) von Francine Shapiro sowie das Kennenlernen des standardisierten Ablaufs der acht Behandlungsphasen.

Praktisch unterstützt wird das Seminar durch die Videoaufzeichnung einer vollständigen EMDR-Sitzung mit einer PTBS-Patientin.

Die verschiedenen bilateralen Stimulationstechniken (Augenbewegungen, Töne oder kurze Berührungen z.B. des Handrückens, sogenannte „Taps“) werden demonstriert. Die Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, in Zweiergruppen erste eigene Erfahrung mit der bilateralen Stimulation bei einer Ressourcenübung zu machen.

Es wird ein Seminarskript zur Verfügung gestellt.

Dipl. Psych. Elfrun Magloire, Psychologische Psychotherapeutin/KJP, Hammerschmidtstr. 78, D-50999 Köln, Tel. +49 2236 - 963 509 - info@psychotraumapraxis.de -